Presseberichte

Cerstin Krisch hat die „Tierhilfe Raunheim“ ins Leben gerufen. Foto: Michael Kapp
Cerstin Krisch hat die „Tierhilfe Raunheim“ ins Leben gerufen. Foto: Michael Kapp

 

Tierhilfe: Engagierter Einsatz für Vierbeiner

 

 

14.02.2012 - RAUNHEIM

Von André Domes

 

„Manchmal muss man sehr konsequent sein, damit Tiere die Hilfe bekommen, die sie dringend brauchen“, weiß Cerstin Krisch aus eigener Erfahrung zu berichten. Seit mehreren Jahren schon hat sich die Raunheimerin dem Kampf gegen Vernachlässigung und Quälerei von Tieren verschrieben und eine mittlerweile gut vernetzte Organisation aufgebaut. „Tierhilfe Raunheim“ nennt sich die von ihr ins Leben gerufene Initiative, die sich als Ableger des Vereins „Tierhilfe Pfalz“ um das Wohlergehen von Tieren im Rhein-Main-Gebiet kümmert.

 

„Ich bin ein Mensch, der selbst kontrollieren möchte, dass die Hilfe auch da ankommt, wo sie gebraucht wird“, antwortet Cerstin Krisch auf die Frage, warum sie ihre Aktivitäten mittlerweile vor allem auf die nähere Umgebung beschränkt, während sich viele andere Organisationen mit Straßenhund-Projekten und Rettungsaktionen stärker im Ausland engagieren. Für sie als ehrenamtliche Kraft sei es kaum zu bewerkstelligen, die nötigen Kontakte in den Zielländern herzustellen und dann auch noch sicherzustellen, dass die bereitgestellten Mittel auch wie gewünscht eingesetzt werden. „Außerdem sind die Verhältnisse hier leider ganz ähnlich“, weiß Krisch aus früheren Engagements in Süd- und Osteuropa.

 

Dort, genauer gesagt mit einem Hundeschicksal in einem kroatischen Tierheim, nimmt auch die Entwicklung Krischs zur aktiven Tierschützerin ihre entscheidende Wendung. Schon früher hatte die Tierfreundin Vierbeinern mit zum Teil traurigen Vorgeschichten ein neues Zuhause bei sich in Raunheim gegeben, die Aufnahme ihrer Hündin Dina 2009 wird für Cerstin Krisch aber letztlich zur Initialzündung, das Engagement über die eigenen Haustiere hinaus auszuweiten.

 

Ende 2009 gründet Krisch unter dem Namen „Raunheim hilft mit“ eine Gruppe im Online-Netzwerk „Wer kennt wen“ und nimmt dort Hilfsgesuche und -angebote auf, vermittelt Tiere und startet Aktionen. Im Folgejahr münden die Aktivitäten in der Gründung des Vereins „Tierhilfe Pfalz“, als dessen 2. Vorsitzende Krisch agiert und sich als „Raunheimer Tierhilfe“ nunmehr auf ein vereinseigenes Netzwerk von rund 60 Mitgliedern stützen kann. Als Dependance des pfälzischen Vereins kümmert sich Cerstin Krisch seither um die Vermittlung von ausgesetzten und missbrauchten Tieren, um Spendenakquise und Aufklärungsarbeit in Sachen artgerechter Haltung, aber auch um das schnelle und nachdrückliche Einschreiten in akuten Notfällen.

 

„Das ist teilweise ziemlich schwierig. Man muss ja schon genau hinschauen und nachforschen, um zu erfahren, ob an einer Sache wirklich was dran ist“, hat sich Cerstin Krisch nach manchen Hinweisen über vernachlässigte Tiere auch schon inmitten von kruden Nachbarschaftsstreitigkeiten wiedergefunden. Sollte sich ein Verdacht aber erhärten, ist schnelles Einschreiten gefragt. Gemeinsam mit aktiven Mitstreitern der Tierhilfe versucht die engagierte Tierschützerin dann, die oft überforderten Halter davon zu überzeugen, sich von ihren Tieren zu trennen und ihnen damit die Chance auf eine bessere Zukunft zu eröffnen: „Bis jetzt haben sie sich noch immer überzeugen lassen.“ Dutzende von Katzen, die in einer kleinen Wohnung eingepfercht sind, gefährlich abgemagerte Hunde und ausgesetzte Tiere sind aber nur die eine Seite der Arbeit - stetige Aufklärung von Haltern und die Sorge um wild lebende Tiere eine andere.

 

Kastration von wild lebenden Katzen geplant

 

Für das laufende Jahr plant Cerstin Krisch beispielsweise eine groß angelegte Kastrationsaktion bei wilden Katzen, die in Raunheim entlang der Bahnlinie und am Waldrand leben. Um die schwierigen Lebensbedingungen der Katzen nicht noch zu verschärfen, sei es im Interesse der Tiere, dafür zu sorgen, dass die Zahl der zu Zeit rund 18 Tiere nicht deutlich anwächst - kein leichtes Unterfangen, schlägt eine Kastration doch mit Kosten zwischen 60 und 110 Euro zu Buche. „Wir sind ständig auf der Suche nach Spendern oder Tierärzten, die eine oder zwei solcher Operationen übernehmen“, ruft sie Tierfreunde zur Mithilfe auf.

 

Bericht Main-Spitze

http://www.main-spitze.de/region/raunheim/11664502.htm