Presseberichte

29.12.2016 Quelle Rüsselsheimer Echo

Cerstin Krisch kümmert sich um herrenlose Hunde und Katzen

Vierbeiner in Not können auf sie zählen

 

Foto: Rüdiger Koslowski Ihre eigenen Hunde würde Cerstin Krisch niemals weggeben: Collie Laica, Jagdhund Sammy und Schäferhund Balco (von links).

 

Raunheim.. 

 

Die Klingel ertönt, auch von der Straße ist das Gebell der Hunde zu hören. Cerstin Krisch öffnet die Tür und drei Fellnasen bilden das Empfangskomitee. Der altdeutsche Schäferhund Balco, die Collie-Hündin Laica und der Jagdhund Sammy wuseln um die Beine des Besuchers herum und schnüffeln an seinen Händen. Die erste Aufregung legt sich bald. Im Wintergarten stehen drei weiß lackierte Hundehütten. Balco schleppt ein Kissen nach dem anderen herbei, eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Bei Cerstin Krisch geht es den drei Hunden gut. Die 50-Jährige liebt Tiere und ist die Gründerin und Betreiberin der Raunheimer Tierhilfe.

Ihre private Tierhilfsorganisation hat Krisch 2009 über die Internetplattform „Wer Kennt Wen“ ins Leben gerufen. Ein Jahr zuvor ist ihre Hündin Mina verstorben, die sie und Balco schmerzlich vermissen. Auf der Suche nach einem neuen Begleiter ist sie im Internet auf verschiedene Tierhilfsorganisationen gestoßen. „Was die machen, kannst du doch auch machen“, dachte sich Krisch damals.

 

Bereits 2010 hob sie als Mitbegründerin den Verein Tierhilfe Pfalz aus der Taufe, dessen zweite Vorsitzende sie war und der immer noch eng mit ihrer Raunheimer Tierhilfe zusammenarbeitet. Aus der Raunheimer Tierhilfe möchte sie jedoch keinen Verein machen, weil dies zu zeit- und arbeitsintensiv sei.

Ihr Einsatzgebiet ist Raunheim und Umgebung. Krisch vermittelt Hunde und Katzen, die ausgesetzt wurden oder von ihren Besitzern aus verschiedenen Gründen nicht mehr gewollt werden, an neue Familien, an neue Frauchen und Herrchen.

 

Viele Anrufe

Auch versucht sie, vermisste und ausgerissene Tiere ihren Besitzern zurückzubringen. Sie nimmt viele Anrufe entgegen. „Ich habe eine Katze gefunden“, „Ich vermisse meinen Hund“ oder „Mir ist ein Hund zugelaufen“, sind die Hilferufe der Leute.

 

Bei den aufgefundenen Hunden und Katzen prüft der Tierarzt, ob unter der Haut der Tiere ein Chip mit einem Zahlencode sitzt. Mit dieser Nummer lassen sich die Besitzer ausfindig machen. Wenn es nicht möglich ist, den Besitzer zu finden, vermittelt Krisch die Tiere an einen neuen Halter. Dann werden sie allerdings zunächst in Pflege genommen. Mit drei Pflegefamilien für Hunde und sechs Pflegefamilien für Katzen arbeitet sie zusammen.

Das zu Ende gehende Jahr war relativ ruhig, blickt Krisch zurück. Vor Weihnachten vermittelte sie noch zwei Katzen. Damit stieg deren Zahl auf sieben an. Auch drei Hunde haben ihr ein neues Zuhause zu verdanken. Drei weitere mussten dagegen dem Tierheim übergeben werden.

Die Erfahrung, dass die Zahl der ausgesetzten Vierbeiner nach Weihnachten steigt, hat sie noch nicht gemacht. Anders sieht es im Sommer aus: Vor der Reisezeit in den Ferien wächst die Zahl allerdings tatsächlich. Sechs bis acht ausgesetzte Hunde sind ihr im Durchschnitt gemeldet worden. Weil es sich dabei aber nicht um Jungtiere, sondern um ältere handelt, bringt Krisch auch sie nicht mit Weihnachtsgeschenken, die bereut werden, in Verbindung. Sie glaubt dagegen, dass die Aufklärung Erfolg hat, Tiere nicht unbedacht zu Weihnachtsgeschenken zu machen.

 

Krisch hilft den Tieren aber nicht nur direkt mit ihrer Vermittlung, sondern auch indirekt mit der Annahme und Weiterleitung von Futter- und Sachspenden, die sie gerne entgegennimmt. Zum einen leitet sie die Spenden an befreundete Vereine und Organisationen weiter. Zum anderen sind aber auch Pflegefamilien die Empfänger. „Tiere liegen mir am Herzen“, begründet sie ihr Engagement. Sie möchte, dass es den Tieren gut geht.

 

Quelle: http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/Vierbeiner-in-Not-koennen-auf-sie-zaehlen;art57641,2395654