Medikamente bei Hunden

Viele Vergiftungen bei Tiere/Hunde kommen davon dass viele Menschen aus Unachtsamkeit, Faulheit und/oder Sorglosigkeit, Medikamente einfach irgendwo herumliegen lassen und die Tiere/Hunde diese Medikamente dann Fressen!
NIEMALS MEDIKAMENTE OFFEN HERUMLIEGEN LASSEN!!!!!!!
Medikamente für Hunde/Tiere kommen zwar aus der Humanmedizin (Menschenmedizin), aber VORSICHT, Tiere/Hunde reagieren anders auf sie als Menschen und dürfen niemals ohne Absprache mit einem Fachmann/Tierarzt verabreicht werden! Bei Gegenreaktionen und Allergien auf Medikamenten MUSS der Fachmann/Tierarzt gefragt werden!!!
Auch von solche Meinungen wie „viel hilft viel“ sollte man Abstand halten, denn bei Medikamenten kann viel, viel kaputt machen und ggf zum Tode führen!!!

Hier eine kleine Auswahl an gängige Medikamenten, deren Wirkungen und Gegenwirkungen:

SCHMERZMITTEL:

Traumal (Tramadol) :
Traumal ist ein gutes Schmerzmittel für Tiere/Hunde. Leider hat es beim Hund nur eine sehr kurze Wirksamkeit und ist daher nur für akute Schmerzen und nicht für Langzeittherapie geeignet!
Therapie und Dosierungen müssen aber mit dem Fachmann/Tierarzt abgesprochen werden!!!


Metacam (Meloxicam)
Metacam ist ein gutes und verträgliches Schmerzmittel und ist für Hunde gut zur Langzeittherapie geeignet! Die maximale Wirkung setzt erst nach ca. 7Std ein und beträgt ca. 24Stunden.
Es ist gut für die Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates z.B. Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Lahmheiten, Arthrose und schmerzhaften Entzündungen geeignet.
Zudem beugt es entzündlichen Knorpel- und Knochenschädigungen vor.
In seltenen fällen kann es Magen-Probleme, Hautirritationen und Schuppen geben!


Rimadyl (Carprofen)
Rimadyl, ist wie Metacam, ein gutes und verträgliches Schmerzmittel für Hunde und ist auch für Langzeittherapien geeignet.
Im Gegensatz zu Metacam setzt die Wirkung von Rimadyl schon nach ca. 30Minuten ein und wirkt ca. 8Std.
Rimadyl wirkt gut bei Osteoarthritis, rheumatoider Arthritis, schmerzhaften Entzündungen und anderen akuten oder chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates.


Aspirin (ASS):
Ist ein weit verbreiteter schmerzstillender und blutgerinnungs- und entzündungshemmender für MENSCHEN. Bei Hunden wirkt die einnahme von Aspirin extrem Gesundheitsschädlich und kann TÖTLICH enden!!!!!!
Der Wirkstoff ist Acetylsalicylsäure/Salicylat und kann vom Organismus des Hundes nicht verarbeitet werden, es kommt binnen kurzer Zeit u.a. zur Magen-Darmentzündungen, zu blutenden Geschwüren und zum Nierenversagen
Symptome:
*Erbrechen (auch blutig) *Bewusstseinstrübung *Appetitlosigkeit *Krämpfe
Behandlung:
*SOFORT zum Tierarzt!!!!
*zum Erbrechen bringen (Erklärung siehe unten)


Paracetamol:
Der Wirkstoff Paracetamol/Acetaminophen wird rasch und fast vollständig (zu 90%) aufgenommen. Die höchsten Blutkonzentrationen werden schon nach 30 Minuten gemessen! Paracetamol führt sehr schnell zu Leberschäden und Magen-Darm-Entzündung/Blutungen
Symptome:
*Atemnot *Speicheln *Erbrechen *Durchfall (kann blutig bzw. schwarz sein) *Untertemperatur *Schlappheit *Bewusstseinstrübung *unsicherer Gang *Gelbfärbung der Haut (Ohrinnenseite) Schleimhäute Gelbfärbung und dann färben sich die Schleimhäute auch blau
Behandlung
*SOFORT zum Tierarzt!!!!
*zum Erbrechen bringen (Erklärung siehe unten)


Voltaren/Diclofenac,
ist bei Menschen ein sehr gutes Mittel gegen Schmerzen, Entzündungen und Rheumabeschwerden.
Tiere/Hunde dürfen KEIN Diclofenac/Voltaren bekommen, da es aufgrund ihres Stoffwechsels zu massive Magen-Darm-Schädigungen, Nierenversagen und teilweise sogar Herzinfarkt kommen kann! Voltaren/Diclofenac ist seit 2005 in der Tiermedizin VERBOTEN
Behandlung:
*SOFORT zum Tierarzt!!!!
*zum Erbrechen bringen (Erklärung siehe unten)


Allgemeine Medikamente:

Schlaftabletten (vom Menschen):
Hat ein Hund Schlaftabletten gefressen, ist eile geboten.
Es kommt zu einem narkoseähnlichen Zustand. Je nach gefressener Menge führt es auch zum Tod.
Symptome: *Kein Erbrechen *kein Durchfall *Teilnahmslosigkeit *tiefer Schlaf *Bewusstlosigkeit *flache Atmung *bläuliche Schleimhäute *schneller schwacher Puls *Atemnot *Nierenversagen
Behandlung:
*SOFORT zum Tierarzt!!!!
*zum Erbrechen bringen (Erklärung siehe unten)


Herzmedikamente (vom Menschen):
Hat ein Hund Herzmedikament gefressen, ist auch hier EILE geboten!!!!!
Herzmedikamente können – je nachdem für was diese Medikamente sind- unter anderem Herzschmerzen, hohen oder niedrigen Herzschlag, hohen oder niedrigen Blutdruck, Hirnschlag, Kreislaufzusammenbruch, Wasserablagerung in Lungen, und vieles mehr auslösen!Auch hier gilt, SOFORT zum Tierarzt!!!
Behandlung:
*SOFORT zum Tierarzt!!!!
*zum Erbrechen bringen (Erklärung siehe unten)


Antibiotika:
Antibiotikas (Amoxicillin, Rilexine) sind gut Mittel u.a. bei Entzündungen, ABER sie sollen/dürfen nicht leichtfertig verabreicht werden, da es sehr schnell zu einer Resistenzen kommen kann, was heißt, dass der Hund/ das Tier nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden kann, wenn er es wirklich braucht (das gleiche gilt auch für den Menschen!!!)
Antibiotika MUSS vom Tierarzt verschrieben werden!!!!
Sollte es bei einer Behandlung mit Antibiotika nach einer Woche nicht besser werden, wurde eventuell das falsches Mittel angesetzt, oder der Hund hat schon eine Resistenz erzeugt! In jedem Fall ZUM TIERARZT!!!


Cortison (Kortison)
Für Cortison gilt das gleiche wie für Antibiotikas, es ist ein gutes Mittel, wenn es richtig eingesetzt wird, dass MUSS aber der Tierarzt anordnen! In jedem Fall sind beide Mittel NICHT einfach durch Leihen anzusetzten!!!
Nebenwirkungen:
*leichte Reizbarkeit und Aggressivität *Aufschwemmen durch Wasserablagerung *Erhöhung des Blutzuckerspiegel *Trägheit/Schlappheit *Cortisonhaut
BITTE haltet Abstand von den Gedanken „das hat meinem Hund geholfen, vielleicht hilft es auch deinem“


Biotin (Vitamin B7 bzw. Vitamin H):
Biotin ist ein Vitamin, das eine wichtige Rolle beim Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweissstoffwechsel spielt. Es unterstützt das Wachstum und die Vermehrung der Zellen im Körper. Zusätzlich wird es für den Aufbau von Nägeln, Haut und Haaren benötigt.
Biotinmangel kommt bei Hunden aber relativ selten vor da es heutzutage im Futter beigemischt wird und es in natürlichen Produkten wie z.b. Kalbsleber, Lachs, Blumenkohl, Erbsen, Sojabohnen, Haferflocken oder in gekochten Eier vorkommt.
Wenn wirklich ein Verdacht auf Mangelernährung besteht, sollte man ein Blutbild beim TA machen lassen um herauszufinden woran es genau liegt, bevor man den Hunden mit Vitaminpülverchen voll pumpt.
Magelerscheinungen sind u.a.:
Pfotenballen, rissigen Pfoten, Fellprobleme Fellverlust Juckreiz Hautveränderung


Zink:
Der gesamte Stoffwechsel, das Immunsystem, viele Hormone und die Erbsubstanz sind auf Zink angewiesen. Zink ist vor allem für seine Rolle im Hautstoffwechsel bekannt, da es das Zellwachstum, besonders die Wundheilung und die allgemeine Gesundheit der Hautzellen fördert.
Sympthome:
*allgemeine Schlappheit *Haarausfall *mangelnde Konzentrationsfähigkeit *angegriffenes Immunsystem *Pigmentstörungen *schlecht heilenden Wunden *Borken im Augen- und Schnauzenbereich
Hier gilt es, wie bei Biotin, erst eine Blutanalyse zum machen, bevor man mit Zinkpräparaten versucht zu therapieren!

 

© Ricky Bornhorst